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Verarbeitung

Die Verarbeitung von RTV-2 Silikonen erfordert Sorgfalt, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei stets auf die Materialauswahl gelegt werden, da unterschiedliche Anwendungen spezifische Silikontypen erfordern. Die präzise Einhaltung der Verarbeitungsrichtlinien ist essenziell: Dazu gehören das richtige Mischen der beiden Komponenten im vorgegebenen Verhältnis, um eine vollständige und homogene Aushärtung zu gewährleisten. Ebenso wichtig ist das Entlüften der Mischung, beispielsweise im Vakuum, um Lufteinschlüsse und damit verbundene Fehlstellen im fertigen Produkt zu vermeiden. Eine korrekte Verarbeitung sichert die gewünschten mechanischen Eigenschaften, die Oberflächenqualität und die Langlebigkeit Ihrer Silikonteile oder Formen.

Professionelles Mischen von RTV2-Silikonen: Präzision für optimale Ergebnisse

Die korrekte Verarbeitung von RTV2-Silikonen durch präzises Abwiegen und sorgfältiges Verrühren ist entscheidend für optimale Ergebnisse. Fehler beim Mischen führen unweigerlich zu Materialdefekten.

Abwiegen:

Der wichtigste Schritt ist das exakte Abwiegen der Einzelkomponenten. Hierfür am besten geeignet ist eine präzise Digitalwaage. Achten Sie darauf, dass nur sauberes und trockenes Werkzeug verwendet wird. Halten Sie das vorgegebene Mischungsverhältnis genau ein. Eine Unterdosierung des Härters führt zu unvollständiger Aushärtung, eine Überdosierung zu verkürzter Topfzeit und Sprödigkeit.

Sorgfältiges Verrühren:

Nach dem Abwiegen muss das Material homogen vermischt werden. Verwenden Sie einen sauberen Holzspatel. Rühren Sie langsam und kontrolliert, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Achten Sie darauf, dass keine Rückstände am Boden und an den Seiten des Gefäßes zurückbleiben. 

Berücksichtigung der Topfzeit:

Planen Sie Ihre Arbeit innerhalb der Verarbeitungszeit (Topfzeit) des Silikons. Höhere Temperaturen verkürzen diese Zeit. 


Einfluss der Temperatur auf die Vernetzung von RTV2-Silikonen

Die Umgebungstemperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitungszeit und Aushärtung von RTV2-Silikonen. 

Beschleunigung und Verzögerung der Vernetzung:

Höhere Temperaturen beschleunigen die Vernetzungsreaktion und somit die Aushärtung des Silikons, während niedrigere Temperaturen diesen Prozess verlangsamen. Dies bietet die Möglichkeit, die Verarbeitungszeit zu beeinflussen:

  • Verlängerung der Verarbeitungszeit: Durch die Arbeit in kühleren Umgebungen lässt sich die Topfzeit des Silikons verlängern, was insbesondere bei komplexen Anwendungen oder großen Volumina vorteilhaft sein kann.
  • Beschleunigung der Aushärtung: Umgekehrt kann eine erhöhte Temperatur den Aushärteprozess beschleunigen, was die Gesamtproduktionszeit verkürzt.

Es ist wichtig zu beachten, dass bereits geringe Temperaturschwankungen, beispielsweise zwischen üblichen Raumtemperaturen (20-23°C) und sommerlichen 30°C, die Vernetzungsgeschwindigkeit merklich beeinflussen können. Für eine gezielte Beschleunigung der Reaktion nach dem Anmischen können geeignete Öfen genutzt werden. Wir empfehlen hierbei Temperaturen von 80-110°C für eine effiziente und beschleunigte Vernetzung. Bei der Verwendung von Wärmequellen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Formen, in denen sich das Silikon befindet, hitzebeständig sind. Materialien wie Polystyrol sind ungeeignet, da sie bereits bei ca. 70°C erweichen.

Tempern von Silikonobjekten:

Als Tempern wird die nachträgliche Wärmebehandlung eines bereits ausgehärteten Silikonobjekts bezeichnet. Diese zusätzliche, erhöhte Temperierung führt zu einem deutlich beschleunigten Ausvernetzen des Materials und ermöglicht eine schnellere Erreichung der maximalen physikalischen Leistungsfähigkeit des Silikonobjekts. Dies kann die mechanischen Eigenschaften und die Langzeitstabilität des Endprodukts signifikant verbessern.

Lagerung von Silikonmischungen:

Angemischte Silikonmischungen können unter bestimmten Bedingungen für einen begrenzten Zeitraum gelagert werden. Eine Lagerung in einem Tiefkühler bei ca. -20°C verlangsamt die Vernetzungsreaktion erheblich. Dies ermöglicht es, die Mischung auch nach einigen Tagen bis Wochen noch fließfähig und verarbeitbar zu halten, was besonders bei größeren Materialmengen oder intermittierendem Bedarf eine praktische Lösung darstellt.

Entlüften von Silikonen: Methoden und Empfehlungen

Das Entfernen von Lufteinschlüssen ist ein kritischer Schritt bei der Verarbeitung von RTV2-Silikonen, um blasenfreie und qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl der Entlüftungsmethode hängt dabei maßgeblich von den Anforderungen an die Produktionszeit und das Volumen der zu verarbeitenden Mischung ab.

Entlüftung bei geringer Viskosität und im Hobbybereich:

Niedrig-viskose Silikone zeigen eine natürliche Tendenz zur Selbstentlüftung, da die geringe Viskosität das Aufsteigen von Luftblasen begünstigt. Dieser Prozess benötigt jedoch Zeit. Für kleinere Mengen und Anwendungen im Hobbybereich, bei denen die Produktionsgeschwindigkeit nicht im Vordergrund steht, kann folgende Methode angewendet werden: Nach dem Anmischen kann die fertige Silikonmischung für kurze Zeit in einen Tiefkühler bei ca. -20°C gestellt werden. Die niedrige Temperatur verlangsamt die Vernetzungsreaktion erheblich, wodurch dem Silikon zusätzliche Zeit zur natürlichen Verdrängung von Luftblasen gegeben wird. Dies ermöglicht eine blasenreduzierte Oberfläche ohne den Einsatz spezieller Geräte.

Professionelle Entlüftungsmethoden:

Für professionelle Anwender, bei denen Effizienz und maximale Blasenfreiheit entscheidend sind, empfehlen sich spezialisierte Vakuumtechniken:

  • Vakuummischer: Diese Geräte integrieren den Misch- und Entlüftungsprozess in einem Schritt, was die Effizienz erheblich steigert.
  • Exsikkatoren in Kombination mit Vakuumpumpen: Exsikkatoren sind robuste Gefäße, die zur Trocknung oder zur Lagerung von Proben unter Sauerstoffausschluss dienen. In Verbindung mit einer Vakuumpumpe (z.B. Membran- oder Drehschieberpumpen) eignen sie sich hervorragend zur effizienten Entlüftung von Silikonen.
  • Vakuum-Trockenschränke: Diese bieten eine kontrollierte Umgebung für die Entlüftung größerer Mengen oder mehrerer Proben gleichzeitig unter Vakuum.


Abformung und Formenbau mit RTV2-Silikonen

Die Abformung und der Formenbau mit RTV2-Silikonen (Room Temperature Vulcanizing) sind essenzielle Techniken in zahlreichen Branchen, von Kunsthandwerk bis zur industriellen Fertigung. RTV2-Silikone zeichnen sich durch ihre hohe Detailwiedergabe, Flexibilität und Langlebigkeit aus. Für präzise und wiederholbare Ergebnisse ist es entscheidend, auf bestimmte Aspekte während des gesamten Prozesses zu achten.

 

1. Vorbereitung des Urmodells

Das Urmodell muss sauber, trocken und fettfrei sein. Kleine Makel werden detailliert abgebildet, daher sollten diese vorab behoben werden. Bei glatten oder potenziell inhibitorischen Oberflächen ist ein Trennmittel (z.B. #5 ANTISTICK) unerlässlich, um ein Anhaften zu verhindern.

2. Bau der Formkasten

Der Formkasten definiert die Formbegrenzung und sollte stabil und dicht sein (z.B. aus Plexiglas, Holz). Er muss das Urmodell mit ausreichend Abstand umgeben (mindestens 1-2 cm). Alle Fugen des Formkastens sind abzudichten (z.B. mit Plastilin), um ein Auslaufen des Silikons zu verhindern.

3. Auswahl des richtigen RTV2-Silikons

Die Wahl des Silikons ist entscheidend. Additionsvernetzende Silikone sind präzise, schrumpfen kaum und sind dimensionsstabil, aber empfindlich gegenüber Inhibitoren. Kondensationsvernetzende Silikone sind robuster, aber schrumpfen geringfügig.

Die Härte (Shore-A-Wert) bestimmt die Flexibilität: weichere Silikone für komplexe Modelle, härtere für einfache Formen. Eine niedrigere Viskosität fördert die Entlüftung und Detailwiedergabe.

4. Anmischen des Silikons

Halten Sie das Mischungsverhältnis (z.B. 1:1 oder 10:1 nach Gewicht) genau ein. Verwenden Sie saubere Gefäße und rühren Sie langsam und gründlich, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Eine Entlüftung im Exsikkator wird für blasenfreie Ergebnisse empfohlen.

5. Eingießen des Silikons

Gießen Sie das Silikon kontrolliert aus geringer Höhe über das Urmodell, um Blasen zu vermeiden. Lassen Sie es langsam fließen, bis das Urmodell vollständig bedeckt ist und eine ausreichende Schichtdicke für die Form gegeben ist.

6. Aushärtung und Entformen

Beachten Sie die Aushärtezeit im technischen Datenblatt; höhere Temperaturen beschleunigen sie. Ein Tempern bei 80−110C kann die Materialeigenschaften verbessern. Entfernen Sie den Formkasten erst nach vollständiger Aushärtung. Bei komplexen Modellen kann ein vorsichtiges Aufschneiden der Form nötig sein.

7. Nachbearbeitung der Form

Nach dem Entformen können Nacharbeiten nötig sein, wie das Schneiden von Entlüftungs- oder Angusskanälen. Reinigen Sie die Form vor dem ersten Gebrauch von Rückständen.

Silikon richtig verarbeiten - eine kurze Einführung

Hier finden Sie ein kurzes Video, indem die Verarbeitung des Silikons einfach und verständlich erläutert wird. 

Allgemeine Gebrauchsanweisung für Alginate

Hier finden Sie die allgemeine Gebrauchsanweisung für unsere Alginate. Für weitere Informationen lesen Sie bitte das Sicherheitsdatenblatt und die technischen Informationen. Diese finden Sie direkt beim Produkt. 

Allgemeine Gebrauchsanweisung für RTV-Zinn-Silikone

Hier finden Sie eine allgemeine Gebrauchsanweisung für unsere RTV-Zinn-Silikone. Für weitere Informationen lesen Sie bitte das Sicherheitsdatenblatt und die technischen Informationen. Diese finden Sie direkt beim Produkt. 

Allgemeine Gebrauchsanweisung für die RTV2-Silikone

Hier finden Sie eine allgemeine Gebrauchsanweisung für unsere RTV2-Silikone. Für weitere Informationen lesen Sie bitte das Sicherheitsdatenblatt und die technischen Informationen. Diese finden Sie direkt beim Produkt. 

Tabelle Silikonübersicht

Hier finden Sie eine Übersicht unserer Silikone. Diese Tabelle kann Ihnen als Auswahlhilfe für Ihre Anwendung dienen.